„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel!“
Gelnhausen-Meerholz (jol). Beim ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt
des Schöpfungstags im oberen Schlosspark wurde eine kranke Erde auf
einer Trage mitgebracht. Doch die vielen Angebote rund um das Thema
Naturschutz und Bewahrung von Flora und Fauna zeigten deutlich, dass es
noch nicht zu spät ist, sie wieder zu heilen.
„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel!“, stand auf der Tür
geschrieben, die eigens für einen Sketsch neben dem Altar aufgebaut war.
Das Zitat von Albert Schweitzer war für die Jugendlichen, die dabei
helfen wollen, die auf einer Trage liegende kranke Erde wieder gesund zu
machen, gleichzeitig Motivation, Herausforderung und Hoffnungsschimmer.
Jeder noch so kleine Schritt im Umweltschutz, von möglichst vielen
Menschen gegangen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es sei die
besondere Aufgabe für Christen, sich im Besonderen der Bewahrung der
Schöpfung zu widmen. Die drei großen Kirchen in Meerholz – evangelische,
katholische und Baptisten – zeigten beim Schöpfungstag erneut, dass sie
sich dessen bewusst sind. Gemeinsam mit der baptistischen Band MEX zog
sich das als roter Faden durch den Gottesdienst.
Das Zitat von Albert Schweitzer beeindruckte auch Bürgermeister Daniel
Glöckner. Während „Samenbomben“ verteilt wurden, sprach der Rathauschef
von seinem eigenen Versuch, in einem Kübelchen mit Wildblumen und
-kräutern die Altstadt zu bereichern. „Jeder kann etwas tun. Sei es ein
noch so kleiner Schritt“, forderte er auf, mitzugehen. Statt über
Verzicht nachzudenken, gehe es darum, in Zukunft die Natur und damit die
Wunder der Schöpfung weiter erleben zu können. Dies sei die
Verantwortung, die man den kommenden Generationen schuldig sei.
Bewusstsein zu schaffen sei der erste Schritt. Deshalb ist der
Schöpfungstag so wichtig, schaffe er doch dieses Bewusstsein bei immer
mehr Menschen.
An
den vielen Ständen zeigte sich deutlich, dass es viele Wege gibt, etwas
zu tun. Auf der einen Seite ist es ökologisch sinnvoll, sich
regionalbezogen zu ernähren. Auf Fleisch verzichten musste keiner, gab
es doch Wildbratwürste von den Natur- und Vogelschützern im Angebot.
Diese wurden bei der Kollekte mit Spenden für die Erneuerung von Teichen
im Wald von Hailer und Meerholz bedacht. Der zweite Teil der Kollekte
geht an das Tierheim Gelnhausen.
Der ökumenische Arbeitskreis Schöpfung und Umwelt zeigte seinen Ansatz
z.B. durch die Sammlung von Althandys. Der Energiestammtisch Freigericht
informierte, wie man aus fossilen Energien aussteigen kann. Direkt
daneben war bei Greenpeace zu sehen, wie der Treibhauseffekt das Eis an
den Polen schmelzen lässt. Wasserverbrauch war auch Thema beim
Arbeitskreis Ökumene, der im Herbst wieder die Kleiderbörse organisieren
wird. Der Wasserverbrauch bei der Herstellung von Textilien ist hoch.
Jede bei der Börse gekaufte, wieder verwendete Kleidung, die die
Herstellung neuer unnötig macht, gebe nicht nur in Bildungsprojekten
Hoffnung, sondern sei auch aktiver Umweltschutz.
Bei frischem Wasser aus der Leitung konnte man direkt feststellen, wie
gut das Trinkwasser der Stadtwerke ist, aber auch dass es immer schwerer
wird, dieses in ausreichender Menge zu gewinnen. Der Vortrag von Iris
Sparwasser (Main-Kinzig-Blüht) zeigte auf, wie man im heimischen Garten
mit der richtigen Bepflanzung Lebensraum für Insekten und für viele
weitere Tiere schaffen kann. |